• Skip to main content
  • Skip to primary sidebar
  • Skip to footer

FRITZ Führungskreise

  • Führungskreis
    • B2B-Marketing
    • Einkauf
    • Finanzen
    • High Potentials
    • IT
    • Personal
    • Produktion
    • Qualitätsmanagement
    • Softwareentwicklung
    • Vertrieb
  • Sparringspartner
  • Team
  • Tipps
    • Führung
    • Change
  • +43 5572 40 10 50

Radikale Verantwortung nach Jonathan Sprungk

19. November 2019 von Patrick Fritz Leave a Comment

Im Rahmen der Führungskreise Softwareentwicklung und Produktion durfte ich von Jonathan Sprungk das Konzept „Radikale Verantwortung“ kennen lernen. Mit diesem Beitrag möchte ich meine Erkenntnisse dazu teilen und zur Diskussion stellen.

Was ist Verantwortung?

Nach Duden ist damit eine Verpflichtung gemeint dafür zu sorgen, dass innerhalb eines bestimmten Rahmens alles einen möglichst guten Verlauf nimmt und möglichst kein Schaden entsteht. Wenn man jedoch in eine Runde fragt, schwingt bei diesem Begriff noch viel mehr mit: Wertschätzung, Lob, Fehlerkultur, Commitment, Einstellung, Kümmern, Schuld, Selbstbestimmtheit, usw.

FRITZ - Radikale Verantwortung

Warum muss ich mich damit beschäftigen?

Die Beschäftigung mit diesem Konzept ist wichtig! Moderne Führungs- und Organisationskonzepte wie z.B. SCRUM, KANBAN und Holacracy, scheitern häufig daran, weil es nicht gelingt Menschen in Verantwortung zu führen.

Klassische Führungskräfte tragen Verantwortung für WER? macht WAS? bis WANN? und WIE? SCRUM trennt z.B. das WAS vom WIE. Der Product Owner bestimmt wohin die Reise geht (WAS), das Team bestimmt den Weg dorthin (WIE). Diese Philosophie ist mit einem klassischen Führungsverständnis bzw. einem autoritären Führungsstil nicht vereinbar.

Alle modernen Führungs- und Organisationskonzepte versuchen Verantwortung auf mehrere Köpfe zu verteilen. Mit SCRUM wird daher nicht nur eine Methode einführt, sondern auch eine Führungskultur, die auf verteilte Verantwortung setzt.

Welche Formen von Verantwortung gibt es?

Jonathan Sprungk unterscheidet zwischen kindlicher, erwachsener, hoher und radikaler Verantwortung:

  1. Kindliche Verantwortung: meint nur für das eigene Wohlbefinden zu sorgen. Zu vergleichen mit einem Kind, das spielt und seine Spielsachen danach einfach liegen lässt.
  2. Erwachsene Verantwortung: steht dafür den angerichteten Schaden zu beseitigen, z.B. indem die liegen gebliebenen Spielsachen der Kinder verräumt werden.
  3. Hohe Verantwortung: der Blick richtet sich in die Zukunft und wir werden präventiv tätig. Indem man z.B. Müllkübel aufstellt.
  4. Radikale Verantwortung: zielt darauf ab auch andere Personen in Verantwortung zu führen. Indem ein System oder Umfeld geschaffen wird, indem die Konsequenzen des eigenen Verhaltens erlebbar sind.
 WICHTIG!  Das sind nicht vier verschiedene Formen von Verantwortung, sondern sie bauen aufeinander auf. Erwachsene umfasst auch kindliche Verantwortung. Hohe beinhaltet auch erwachsene und kindliche Verantwortung. Radikale umfasst alle zuvor genannten Formen.

Was sind die Folgen fehlender Verantwortung?

Den Ausführungen Sprungks folgend, entsteht dadurch ein „low drama“ – auch bekannt als Dramadreieck. Das Dramadreieck beschreibt ein Beziehungsmuster zwischen mindestens zwei Personen, die darin die Rollen Opfer, Täter und Retter einnehmen.

Die beteiligten Personen folgen unwillkürlich einem Verhaltensmuster, das nach klaren Regeln abläuft. Der Täter übernimmt die Initiative. Der Retter hält das „Spiel“ am Leben. Das Opfer fühlt sich verletzt, betrogen und verkauft.

Die Rollen sind im Spiel nicht fix vergeben. Ebenso kann es im Laufe dieses Musters zu plötzlichen Rollenwechseln kommen. Klar ist, beim Dramadreieck handelt es sich um ein unreifes, oft dysfunktionales Beziehungsmuster mit weitreichenden Folgen. Die Geschichte liefert zahlreiche „berühmte“ Beispiele für das Dramadreieck: Inquisition, Judenverfolgung, Irak, 9/11, usw.

Was sind die Folgen radikaler Verantwortung?

Um aus dem „low drama“ auszusteigen, gibt es zwei Schlüssel. Erstens ist das Bewusstsein für dieses Verhaltensmuster wichtig, um aus dem automatisch ablaufenden Kreislauf auszusteigen. Zweitens hat das Opfer die stärkste Position, um das Spiel zu beenden. Ein Opfer, ist ein Opfer, solange es nicht die Verantwortung übernimmt. Wenn es kein Opfer gibt, kann der vermeintliche Retter auch keine Legitimation erhalten, um den Täter zu bestrafen.

Wenn wir von schlimmen Erlebnissen in unserem (Arbeits-)leben berichten, verfallen wir automatisch in die Opferrolle, wie eine Übung von Jonathan Sprungk eindrucksvoll zeigt. Wenn es jedoch gelingt aus dem „low drama“ auszusteigen fühlt man sich sehr viel kraftvoller, motivierter und lösungsorientiert – Sprungk nennt diesen Zustand „high drama“. Die Opferrolle wird abgelegt und alle werden zum Täter im Sinne des höheren Zieles. Reale Beispiel gibt es viele, die den Ausstieg aus der Opferrolle geschafft haben: John F. Kennedy, Martin Luther King, Mahatma Gandhi, Nelson Mandela, usw.

Wie kann ich mich und andere in radikale Verantwortung führen?

Wer es geschafft sich selbst aus der Opfer-Rolle zu befreien, bringt die besten Voraussetzungen mit, sich selbst und andere in radikale Verantwortung zu führen. Folgende Fragen sollen als Anregung für den Führungsalltag dienen:

  • Was sind die Konsequenzen meines bzw. deines Verhaltens?
  • Will ich bzw. willst du das?
  • Nein, was kannst ich bzw. du machen?

Ein Beispiel zur Verdeutlichung. Das eigene Kind möchte bei Wind und Kälte draußen barfuß gehen. Schritt 1 besteht darin die Konsequenzen aufzuzeigen – Kannst du dich an die Konsequenzen erinnern, als du bei diesem Wetter das letzte Mal barfuß gelaufen bist (Krankheit)? Schritt 2 besteht darin das Kind die Verantwortung für die Konsequenzen übernehmen zu lassen – Willst du wieder krank werden? Ja? Nein? Schritt 3 besteht darin besteht optional darin nach Alternativen zu suchen. Nein, was kannst du stattdessen machen?

 WICHTIG!  Verantwortung kann nicht delegiert werden – sie kann nur angeboten und ggf. angenommen werden. D.h. die andere Seite muss dem Angebot zustimmen, sonst wäre es nur ein Befehl. Deshalb kommt im vorherigen Beispiel explizit die Frage, willst du das?

Fazit – Radikale Verantwortung

Wie kann Selbstverantwortung bei Mitarbeitern und Kollegen gefördert werden? Schon mehrfach hatte ich in FRITZ Führungskreisen diese Frage auf dem Tisch. Wie Sprungk aufzeigt, beginnt die Antwort immer bei mir selbst. Ich muss mich selbst aus der Ofer-Rolle befreien, um Mitarbeiter und Kollegen zu helfen, ebenfalls auszusteigen.

Das Anleiten zum Ausstieg kann nur dort funktionieren, wo die Führungskraft bereit ist loszulassen. Vielleicht auch in dem Wissen, ich könnte es eigentlich selbst besser. Dabei ist es wichtig einen stabilen Rahmen zu schaffen, in dem durch klare Zielsetzung und aktivem Zulassen etwas Neues entstehen kann. Der Weg zum Ziel liegt beim Gegenüber, da radikale Verantwortung niemals per Verordnung entstehen kann.

Patrick FRITZ
Dr. Patrick Fritz

Teilen mit:

  • Klicken zum Ausdrucken (Wird in neuem Fenster geöffnet)
  • Klick, um dies einem Freund per E-Mail zu senden (Wird in neuem Fenster geöffnet)
  • Klick, um auf LinkedIn zu teilen (Wird in neuem Fenster geöffnet)
  • Klick, um über Twitter zu teilen (Wird in neuem Fenster geöffnet)
  • Mehr
  • Klicken, um auf Telegram zu teilen (Wird in neuem Fenster geöffnet)
  • Klicken, um auf WhatsApp zu teilen (Wird in neuem Fenster geöffnet)
  • Klicken, um in Skype zu teilen (Wird in neuem Fenster geöffnet)

Ähnliche Beiträge

Filed Under: Führung Tagged With: Verantwortung, verantwortung leben, Verantwortung übernehmen

About Patrick Fritz

Führender Spezialist für Führungskräfte-Feedback und herzlicher Gastgeber der Führungskreise. Brückenbauer, Visionär, Ideengeber, Zuhörer und Motivator. Seine Leidenschaft sind die Bedürfnisse von Führungskräften. Dozent an diversen Hochschulen, Dissertation an der Universität Innsbruck bei Prof. Dr. Hans Mühlbacher. Studium der Betriebswirtschaft und Mitarbeiter am Forschungszentrum für Produkt- und Prozessengineering der FH Vorarlberg.

Reader Interactions

Kommentar verfassen Antwort abbrechen

Primary Sidebar

FRITZ Tipps

Sie sind auf der Suche nach frischen Ideen für ihre Führungsarbeit? In unseren Newsletter packen wir 4xjährlich drei Tipps hinein. Wohl dosiert, verständlich und übersichtlich. Das finden übrigens auch unsere Leser. Sie bewerten unseren Newsletter auf einer Skala von 1-10 mit der Note 9. Lust bekommen? Dann freuen wir uns auf ihre Anmeldung!

Top Tipps

  • Führungsstile nach Kurt Lewin
  • Entwicklungsphasen einer Organisation nach Friedrich Glasl
  • Transformationale vs. Transaktionale Führung
  • Kommunikationstreppe nach Manfred Zumtobel
  • Change Kurve nach Kübler-Ross

Neue Tipps

  • Das Mastermind-Prinzip nach Napoleon Hill
  • Radikale Verantwortung nach Jonathan Sprungk
  • Agile Methoden im Mix
  • Innovation der Innovation
  • Freier Wille – Eine Illusion?

Footer CTA

Kontakt

FRITZ Führungskreise
Rathausplatz 4
6850 Dornbirn
Österreich
+43 5572 40 10 50
info@fritz.tips
  • LinkedIn
  • XING
  • YouTube

Copyright © 2019 · FRITZ Führungskreise

loading Abbrechen
Beitrag nicht abgeschickt - E-Mail Adresse kontrollieren!
E-Mail-Überprüfung fehlgeschlagen, bitte versuche es noch einmal
Ihr Blog kann leider keine Beiträge per E-Mail teilen.