Führungskreis-Workshops mit Roger Romano haben mir für die Diskussion rund um Leadership vs Management neue Impuls gebracht, die ich mit euch teilen möchte.
Das Verhältnis von Leadership vs Management spielt in Unternehmen eine wichtige Rolle, wobei beide Begriffe im Alltag nur wenig bis gar nicht unterschieden werden.
Leadership vs Management Definition
Mit klassischem Management sind im Wesentlichen betriebswirtschaftliche Aufgaben verbunden. Während Leadership verhaltenswissenschaftliches Wissen umfasst, das sich mit der Führung von Mitarbeitern befasst.

Das heißt, wir können die bereits bestehende Einteilung bezüglich Leadership vs Management wie folgt erweitern:
Management = komplizierte Aufgaben = betriebswirtschaftliche Aufgaben
Leadership = komplexe Aufgaben = Führung von Mitarbeitern
Was ist Führung von Mitarbeitern?
Wenn wir Leadership in Abgrenzung zu Management mit menschenbezogener Führung übersetzen, stellt sich nach wie vor die Frage, worum es genau geht? Nach Rosenstiel, Molt & Rüttinger (1988) ist Führung wie folgt definiert:
Führung ist die unmittelbare, absichtliche und zielbezogene Einflussnahme durch InhaberInnen von Vorgesetztenpositionen auf Unterstellte mit Hilfe der Kommunikationsmittel.
Führung ist also die bewusste Verhaltensbeeinflussung anderer Personen, um definierte Ziele zu erreichen. Ohne Einverständnis der geführten Personen ist Führung eine negative Form im Sinne von Manipulation.
Zur Frage „Was ist Führung?“ habe ich mir inzwischen weiterführende Gedanken gemacht. Wer diese Führungsaufgabe wahrnehmen kann und welche Führungskompetenzen es dazu braucht, kannst du dort ebenfalls nachlesen.
Welche Führungsstile gibt es?
Auf die Frage wie das Verhalten anderer Menschen beeinflusst werden kann, haben sich 4 Führungsstile herauskristallisiert:
- Laissez-faire: Aufgaben, Arbeit und Organisation werden von Mitarbeitern selbst bestimmt. Die Führungskraft greift nicht aktiv in das Geschehen ein. Weder Fehlverhalten noch Erfolg wird vom Vorgesetzten sanktioniert bzw. honoriert.
- Autoritär: Die Führungskraft gibt klare Aufgaben und Anweisungen vor. Die Mitarbeiter werden nicht in den Entscheidungsprozess mit eingebunden. Militärisches Prinzip: Befehlsgeber – Befehlsempfänger
- Kooperativ: Führungskräfte geben ihren Mitarbeitern eine klare Zieldefinition vor, wobei Mitarbeiter in den Entscheidungsprozess mit eingebunden werden. Diskussionen und sachlicher Input sind erwünscht. Konflikte werden als Chance gesehen und aktiv geregelt.
- Karitativ (Optional): Die zwischenmenschlichen Beziehungen werden besonders stark gefördert. Dabei kann der Bezug zu Sachzielen verloren gehen. Führungskräfte fördern und ermutigen ihre Mitarbeiter wohlwollend. Karitative Führer lassen sich leicht durch Dritte beeinflussen.

Neben diesen vier Führungsstilen wird oft auch noch der situative Führungsstil genannt. Hierbei handelt es sich jedoch um keinen Stil, sondern um die selektierte, situationsbedingte Anwendung der vorher genannten vier Stile.
Um mehr Klarheit in den Dschungel der Führungsstile zu bringen, habe ich mich ausführlich mit Kurt Lewin beschäftigt, dem Vater der klassischen Führungsstile. Auch der situative Führungsstil findet dort seinen Platz.
Fazit – Leadership vs Management
Leader sind häufig in der Pionierphase einer Organisation anzutreffen. Speziell in der Differenzierungsphase werden Leader zunehmend durch Manager ersetzt. Die Verteilung von Leadership vs Management in Unternehmen sollte jedoch nach Möglichkeit ausgeglichen sein, um sowohl Effektivität als auch Effizienz zu gewährleisten. In der Realität findet man in Unternehmen aber nur 20% Leader und 80% Manager.
Dr. Patrick Fritz
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